Zita-Erfolg beim Dragojle Babic Memorial

Einsam und Allein machte ich mich am Samstag Morgen auf den Weg nach Neukölln, wo ein Schnellschachturnier zu Ehren des verstorbenen FM Dragolje Babic stattfand. Kein anderer Spandauer vor Ort, niemand in meinem Alter vor Ort, naja – dann widme ich mich halt ganz dem Schach.

Ein paar schöne Partien brachte ich dann sogar zu Stande, so zum Beispiel in Runde 1:

Stellung erste Runde

Hier hab ich weiß, schwarz ist zwar am Zug, aber das hilft ihm wenig…  Ich habe einen simplen Plan: T2d3, Lc1, Le3, Lb6 und irgendwie kann schwarz nichts dagegen tun. Aus verzweiflung opferte er irgendwann mit Lc6 eine Figur und das Endspiel war dann natürlich für mich gewonnen.

In Runde 2 spielte ich gegen Jorge Rincon-Bascon, einen starken Schachfreund aus Spanien mit knapp 2200 Elo. Ich ließ mich langsam aber sicher überspielen und verlor einen Bauern, verteidigte mich aber bissig und opferte schließlich einen zweiten Bauern, um in das rechts stehende Endspiel zu gelangen. Ich rechnete schon, ob ich nach Kg4 noch ein gutes Schach habe, wahrscheinlich hätte ich einfach den a2 genommen und dann verteidigt…

Naja, mein Gegner fing in dieser Stellung plötzlich an nachzudenken und nach einer halben Minute zog er – Kf4??? und nach Tb4+ gab er auf…

 

 

 

2/2 zum Start, das lief doch schon mal ganz gut… Anschließend folgte noch ein Remis gegen Hagen Jurkatis (~2050). Dann allerding spielte ich schon an Tisch 3 und verlor dort gegen einen spanischen FM… Naja, passiert.

Weiter gehts: Gegen Jan-Daniel Wierzbicki, meinen womöglich härtesten Konkurrenten um den u2000 DWZ-Ratingpreis… Ich erarbeitete mir eine ordentliche Stellung, patzte aber und verlor… Ziemlich frustriert ging’s also mit 2,5/5 in die Mittagspause… Die hatte gleich mehrere Highlights: Es gab super-leckeren serbischen Bohneneintopf – UMSONST!!!
Auch ein Brötchen dazu, Nachschlag und einen sehr leckeren, selbstgemachten Honig-Blätterteig-Kuchen gab es „Frei-Haus“, ein großes Lob an die Köche und die Veranstalter!

Weiter gehts: Und das ziemlich gut. 4 Partien gab’s noch, in den Runden 6 und 7 gewann ich durch solide Endspieltechnik zwei Partien mit jeweils nur einem Bauern mehr, in Runde 8 verlor ich gegen Sergej Krefenstein, gegen den ich irgendwie immer verliere… Daran sollte ich arbeiten.

Eine Runde fehlt noch: Die letzte. Ich spielte gegen eine aus der Slovakei stammende, junge Schachfreundin, die mir zuvor in etwa 6 der 8 anderen Runden schräg gegenüber (also am Nachbarbrett mit vertauschter Farbe) saß, nun hat’s uns in der letzten Runde also doch „erwischt“. Stellung letzte Runde
Ich hatte weiß und brauchte einen Sieg für den u2000-Ratingpreis. Königsindisch gab’s. Naja, was macht man da, wenn man unbedingt einen Sieg braucht?! Richtig, ich habe natürlich auf mein Königsindisch-Abtausch zurückgegriffen, folgende Stellung ergab sich. Die hatte ich schon in der BMM auf dem Brett und falsch fortgesetzt, was zum Ausgleich führte, diesmal spielte ich stärker Sxe5! und erhielt einen Mehrbauern, weil meine Gegnerin nicht präzise spielte und den Bauern nicht zurückerobern konnte. In einem schließlich entstehenden schwierigen Läufer Springer vs. Läufer Springer Endspiel holte ich einmal mehr einen Sieg, auf den ich ein bisschen stolz bin, „ausgequetscht“ kann man sagen
😀

 

Das macht am Ende 5,5/9 sowie einen fetten Ratingpreis, einen vollen Bauch und ein paar Endspiele über die ich mich sehr freue. Wie schon gesagt: Das Turnier war super organisiert, ein großes Lob an die faire, freundliche Turnierleitung, die ob der Beteiligung eines GM (Rabiega), dreier IM (von Herman, Stern, Muse (Drazen)) und dreier FM (Paulsen, Schwekendiek und „der Spanier, dessen Name ich mir leider nicht merken konnte“) den vollen, erst ab 50 Teilnehmern garantierten Preisfonds auch schon an die 38 Teilnehmer ausschüttete. Ich werde das Turnier schön in Erinnerung behalten!

🙂

3 Kommentare

  1. Das mit dem Bohneneintopf klingt gut, und den Königsinder mit Austrausch den werde ich dir noch abgewöhnen. Wie generierst du denn diese Diagramme? Die sehen ja aus wie aus einem alten Buch abgescannt.

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