Der auf dem Verbandstag frisch gebackene Präsident des Berliner Schachverbandes Christian Kuhn hat, der Applaus war kaum verhallt und die Tinte auf der Ernennungsurkunde noch nicht trocken, erklärt, er werde sich zuvörderst um mehr Transparenz, verbesserte Kommunikation und die Aufwertung von Social Media kümmern. Hörte man gern, führte zu erneuter Zustimmung. Und als erste Amthandlung, die auf der BSV-Seite zu sehen ist, schaltet er die Kommentarfunktion ab:
https://www.berlinerschachverband.de/entry/kommaus.html
Wenn das kein Volltreffer ist. Dabei böte sich gerade die Webseite an, Transparenz, verbesserte Kommunikation und Social Media (= Mitarbeit der User) zu üben. Ganz ohne Referent für Öffentlichkeitsarbeit und praktisch kostenlos.
Hier auf zitaschach.de ist die Kommentarfunktion übrigens nicht abgeschaltet, und merkwürdig: Bei uns benehmen sie sich; ich musste jedenfalls noch niemanden zensieren. Die Diskussion ist eröffnet.
Ich verstehe den Vorstand, ich denke aber, dass 2 Funktionen verwirrt werden. Kommentare auf Artikel sollen nicht immer „Anregungen und Kritik sein“, es gibt aber kein anderes Forum zum Diskutieren. „persönlich, per Telefon oder per eMail“ ist keine Alternative. Ich kann mir vorstellen, dass wenn es ein Forum gibt, Diskussionen dort stattfinden statt in die Kommentare auf der Homepage.
Ich stimme dir also zu Hartmut – statt abschalten von Kommentaren soll es eine zusätzliche Weg geben Anregungen und Kritik zu teilen, und zu diskutieren.
Finde ich nicht so gut, ohne die Kommentare hätte ich manches gar nicht erfahren bzw. gefunden.
Wahrscheinlich ist Herr Kuhn nicht besonders kritikfähig. Auf perlenvombodensee.de wird er mit den Worten zitiert „Ich kommuniziere völlig anders“. Wie wahr, nämlich scheinbar von oben nach unten als Einbahnstraße. Nun gut, dann lösche ich die Seite des BSV eben aus meiner Favoritenliste. Denn die wichtigsten Informationen zum Schach in Berlin habe ich nicht auf dem „Aushängeschild des BSV“ gefunden, sondern eben in den Kommentaren zu den oft diffusen Mitteilungen eines Verbandes, der dringend einen Relaunch mit viel mehr Jugend und Innovation braucht.
Leute,
öffentliche Diskussionen sollten so geführt werden, dass Vermutungen, Wertungen etc. vermieden werden. Wer kennt alle Hintergründe, Sachverhalte und erkennt die Beweggründe von Schreibenden.
Ich finde im Übrigen Diskussionen zu Entscheidungen des BSV , DSB etc. hier nur dann sinnvoll, wenn es uns betrifft.
Dann erklär uns doch hier die Hintergründe. Dann hätten der Artikel und die Diskussion doch was gebracht.
Liebe Mitglieder von Zitadelle,
Da mir bei der Recherche zur Lage des Spielbetriebs in den verschiedenen Vereinen dieser Artikel aufgefallen ist, schreibe ich doch gerne etwas dazu. Im Artikel selber steht ja eigentlich selber bereits warum diese Maßnahme so beschlossen wurde: „Die Webseite ist aber das Aushängeschild des BSV nach außen und es ist unüblich und für dieses Aushängeschild auch nicht immer förderlich dass jede der Meldungen auf dieser Seite kommentiert werden können. Zudem gab es auch schon potenzielle Kandidatinnen und Kandidaten für Referierendenpositionen die sich hiervon abgeschreckt sahen.“
Im übrigen ist es auch ansonsten mehr als unüblich, Verbandsmeldungen auf der Homepage direkt kommentieren zu können und die Website fast schon wie ein Forum zu behandeln. Quasi eine von mehreren Maßnahmen zu einer professionelleren Öffentlichkeitsarbeit. Soweit zu den Beweggründen.
Ferner passieren aber noch mehr Dinge. Wir werden in Zukunft deutlich mehr und aktiver über Vorgänge im Verband und Aktivitäten des Präsidiums informieren. Wir haben mit einer Facebookgruppe einen Ersatzraum geschaffen, in dem unsere Arbeit auch gerne so viel kritisiert werden darf wie es für nötig gehalten wird – über Anregungen und Verbesserungsvorschläge freuen wir uns schließlich immer.
Ich hoffe, dass das ein wenig Licht ins Handeln des Präsidiums gebracht hat und fände es bedauerlich wenn manche aus Unzufriedenheit über die Abschaltung der Kommentare unserer Seite den Rücken kehren, gerade weil sicherlich das ein oder andere Informative für den interessierten Schachspieler oder die interessierte Schachspielerin erscheinen wird.
Mein Problem ist, dass ich nicht mehr wirklich akzeptieren kann, dass eine Webseite als offizielles Verbandsorgan bezeichnet und geführt wird. Sicherlich hat sie auch diese Funktion, aber dann muss man auch hinnehmen, dass die Klicks gegen Null gehen, und das ist Ressourcenverschwendung. Diese Art eine Webseite zu betreiben stammt aus dem 20. Jahrhundert, ja eigentlich in ihrer hierarchischen Denke noch aus dem 19.
Man kann ohne Probleme irgendwo einen Link setzen des Titels „Offizielle Ukas“, und wer sich die antun will, geht dahin. Die anderen sollten mit einer guten Portion Info und spannender Berichterstattung und, ja, Unterhaltung über Schach bei der Stange gehalten werden.
Zumal alle Pressereferenten klagen, dass die klassische Presse nicht mehr erreichbar ist. (Sich auf Zuckerberg-Medien zu verziehen, ist übrigens ganz besonders kritikwürdig.)