BMM, 6. Spieltag: Ein großes Wochenende

Die Erste spielte nicht, trotzdem gab es acht Mannschaftskämpfe.

Am Sonnabend startete die BJMM u19 mit einem Sieg gegen die Königsjäger aus Süd-West (3,5 : 2,5), und die Pokalisten schafften einen Sieg gegen den SV Hellern (Bericht in den Kommis des Pokal-Artikels). Es steht 4:0 für Zita.

Am Sonntag dann pausierte die Erste wegen des Pokals, und was sich sonst noch so tat, steht hier vermerkt:

Stadtliga A
Zita 2 SG CAISSA/ VfB Hermsdorf 3,0 : 5,0
Reinhard Giese 2036 Thomas Glatthor 1951 ½:½
Patrick Böttcher 1993 Ralf Zöller 2022 0:1
Dr. Matthias Kribben 1931 Carsten Schmidt 1996 ½:½
Robert Schreck 1953 Heinrich Burger 1954 0:1
Gerald Hildebrand 1981 Dr. Stefan Rakowsky 1877 0:1
Andreas Kötz 1909 Dr. Lothar Pahl 1948 ½:½
Norman Mielke 1899 Marcus Béla 1914 1:0
Hakob Kostanyan 1887 Panagiotis Alevizakis 1884 ½:½
Klasse 1.2
Zita 3 TSG Rot-Weiß Fredersdorf 4,5 : 3,5
Stefan Schmidt 1900 Michael Sebastian 1876 1:0
Kai-Stephan Kussatz 1893 Arne Jeß 1796 ½:½
Winfried Zaeske 1910 Andreas Steinmetz 1846 0:1
Bernd Kievelitz 1825 Kay-Uwe Arlt 1752 -:+
Felix Bender 1827 Rayk Spory 1678 -:+
Thomas Betzelt 1761 Gerhard Krusemark 1717 1:0
Fabian Paul 1721 Jan Phillipp 1706 1:0
Alexander Heimann 1779 Achim Engel 1472 1:0
Klasse 2.4
SV Motor Wildau Zita 4 4,5 : 3,5
Matthias Nabel 1792 Sebastian Lawrenz 1834 0:1
Andreas Kuckel 1724 Sebastian Voigt 1684 +:-
Christian Gronau 1772 Ünsal Erdem 1762 1:0
Detlef Schröder 1650 Kian Raulin 1672 1:0
Werner Kujawa 1618 Michael Lawatsch 1692 0:1
Stephan Schiller 1528 Manfred Strzeletz 1671 0:1
Randy Fechner 1553 Chinguun Sundui 1532 ½:½
Peter Trappmann 1629 Baatarjav Sundui 1550 1:0
Klasse 3.3
SG Eckturm 2 Zita 5 4,0 : 4,0
Peter Kasper 1523 Michael Lehmann 1561 ½:½
Frank Stemmler 1531 Norbert Lawrenz 1350 0:1
Uwe Neumann 1515 Florian Hennig 1122 1:0
Dietrich Bolle 1385 Serkan Pelvan 1150 ½:½
Michael Pippig 1373 Karsten Gienskey 1105 1:0
Gerhard Mannsfeld 1327 Dieter Schiemann 1137 1:0
Hartmut Balke 1276 Alexander Remde 978 0:1
Horst Penack 1095 Philip Remde 1200 0:1
Klasse 4 West
SF Berlin 1903 9 Zita 6 3,5 : 2,5
Bernd Papendick 1520 Vincent Tomaszewski 1484 ½:½
Lars Hein 1963 Jan Waschek 990 1:0
Gunther Geisen 889 Sebastian Waschek 896 1:0
Henning Hein 759 Marco Jarosch 885 0:1
Felicia Sophie Luise Geisen 900 Jeremy Kretzschmar 848 0:1
Philipp Geisen 3 Luca Knick 760 1:0

Das war viel Holz, aber mir fällt auf: Hakob Kostanyan hat mitgespielt! Zita 3 hat mit zwei Leuten weniger gewonnen! Alexander Heimann hat nach seinen Überstunden vom Sonnabend schon wieder gearbeitet! 2:0 Punkte von Jeremy Kretschmar auf (BJMM und BMM)! Dass Marco Jarosch seine Scharte von Vortrag gutgemacht hat. Dass die Zweite nicht gewonnen hat. Dass die Remdes abräumen … allein was soll ich rätseln? Kommentiert, Leute!

Und der zweite Pokalkampf, gegen Leipzig, ging verloren …

 

Die Vierte verliert knapp beim Tabellenführer Motor Wildau

Der Sonntag begann für uns mit einer langen Fahrt in das ferne Wildau. In den schönen Räumlichkeiten des Volksrathauses traten wir zu siebt an, beinahe sogar in Bestbesetzung, aber um die anderen Mannschaften nicht noch weiter zu schwächen, verzichtete ich dieses Mal auf einen Ersatz. Über die Partien sei chronologisch nach zeitlicher Beendigung berichtet:

Chinguun war der Schnellste und holte sich ein verdientes Remis gegen einen etwas stärkeren Gegner heraus. In einer Damenbauernvariante schienen sich beide Spieler im Zentrum durch das Abtauschen der lebensnotwendigen Figuren selbst zu neutralisieren. So war der Damenflügel irgendwann wie „leergefegt“ und das Remis auch relativ schnell unterschrieben. 0.5 – 1.5

Manfreds Partie war dagegen fast frühzeitig entschieden. In einer trickreichen Eröffnung sorgte Manfred zwischenzeitlich mit einem richtig gemeinen Springeropfer für einen Hingucker, der seinem Kontrahenten zwangsläufig den Turm und so das Spiel kostete… eigentlich, aber so früh wollte er nicht aufgeben und kämpfte verbissen weiter. Manfred wäre aber nicht Manfred, wenn er seinem Gegner nicht weiter solche Tricks „beibringen“ sollte und so quälte er seinen Gegner weiter und gewann schließlich auch noch den Springer und damit seine Partie. 1.5 – 1.5


Wie Sebastian schon andeutete, hatte ich eine Partie auf dem Brett, die man nicht jeden Tag zu sehen bekommt.
Zum Hintergrund: Mein Gegner, so ergaben meine Recherchen, war in der laufenden Saison als „Remiskönig“ bekannt, was mich dazu veranlasste, ein höheres Risiko als Schwarzer zu gehen. Meine Planungen gingen in Richtung eines Gambits mit nicht ungefährlichen taktischen Motiven, was sich als ausgesprochen richtig erweisen sollte, aber seht selbst (nach dem 7. Zug von Weiß bitte kurz innehalten und schauen was geht).
Die Partie lief noch einige Züge länger, ist jedoch für den geneigten Leser eher nicht so interessant.


Der Schreiber dieser Zeilen erreichte mit Weiß in einer französischen Eröffnung auch dank der Hilfe seines eher passiv eingestellten Gegners eine komfortable Stellung. Wie in dem System so üblich geht der Weiße am Königsflügel zum Angriff über, während der Schwarze seinerseits versucht, am Damenflügel durchzubrechen. In der Partie schien aber nur Weiß aktiv zu werden und formierte einen Königsangriff, der zwar hübsch aussah, aber noch nicht vollständig ausgerechnet war. Aber dass dem Schreiber dieser Zeilen dann gleich die Dame angeboten wurde, hat er selbst nicht errechnet, sein Gegner aber auch nicht.  2.5 – 1.5

Baatarjav hatte in einer Caro-Kann-Variante einen soliden Aufbau erreicht, fand im Mittelspiel aber irgendwie nicht die richtige zündende Idee. Nach einem Abtausch sah er sich stellungsmäßig eher Nachteil, da die gegnerischen Bauern durch die Unterstützung des schwarzfeldrigen Läufers ein undurchdringliches Bollwerk bildeten, die seinem Springer den Raum zur Entfaltung versperrten. Auch ein kleiner taktischer Kniff half nicht, sondern verschärfte das Problem so weit, dass er je einen freilaufenden Bauern auf jeder Seite abwehren musste. Sie liefen einfach davon… 2.5 – 2.5

Ünsal erspielte sich in einer englischen Eröffnung eine gute Ausgangsposition für weitere Taten, stand dann aber vor einer wegweisenden Entscheidung: „Quo vadis?“ Er entschied sich für einen gewagten Angriff auf die Königsstellung und „opferte“ dafür einen Bauern, aber ganz so richtig hindurchbrechen konnte er trotzdem nicht, da sein Gegner immer eine passende Antwort fand. So rächte sich das Bauernopfer und nach einem Abtausch der Schwerfiguren blieb für Ünsal nur noch der leidige Gang in ein gruseliges Endspiel, in dem er nur zusehen konnte, wie sein Gegner gnadenlos die Bauern zur Umwandlung trieb. 2.5 – 3.5

Kian spielte mit Schwarz gegen eine Damenbauernvariante, die ihm eigentlich ganz entgegenkommt. Ich weiß nicht genau, wie die Partie kippte, aber der schwarze Springer machte anscheinend eine kleine Wanderung im Zentrum durch und überließ dem Weißen das Spiel. Danach ging ein Bauer nach dem anderen verloren und die schwarze Verteidigung schien auf „vogelwild“ zu schalten. Nach einem Zwischenschach musste sich Kian sogar von seinem geliebten Springer trennen, aber aufgeben? Niemals dachte er sich und spielte unverdrossen weiter bis zum Schluss, stand mit seinem nackten König drei Bauern, Läufer und Dame gegenüber… vielleicht war sogar noch ein Patt drin? Naja, eher nicht…sein Gegner wollte sich die Kirsche nicht mehr von der Torte nehmen lassen… 2.5 – 4.5

Micha durfte sich endlich und erstmals in dieser Saison an seiner Lieblingsvariante ausprobieren und schnürte seinen Gegner nach und nach ein. Zwischenzeitlich musste er seinen Gegner aber zurück ins Spiel kommen lassen, konnte sich aber am Ende auf seine Springerqualitäten verlassen. Eine angekündigte Springergabel brachte zwei Figuren ein. Genau diese Figuren hinderten seinen Bauern noch, die letzten beiden Schritte zur Umwandlung voranzuschreiten, aber das wollte der Gegner dann nicht mehr sehen und gab direkt auf. 3.5 – 4.5

Am Ende steht also eine knappe, leistungsgerechte 3.5 – 4.5 Niederlage gegen den Tabellenführer. Aber auf diese Mannschaft kann man nur stolz sein, der Kampfgeist ist einmalig. Wir haben wohl mehr Bretter freigelassen, als alle anderen Mannschaften und stehen dennoch stabil in der oberen Tabellenregion. In den nächsten Runden haben wir weiterhin namhafte und starke Gegner vor uns, sollen sie nur kommen!

Sebastian Lawrenz

 

 

Ein Kommentar

  1. Dies ist meine erste Saison in einem Schachverein und ich möchte mich zu Beginn für die freundliche Aufnahme in Eure Gemeinschaft bedanken. Besonders Norbert hat mir den Einstieg in die Mannschaftsliga sehr leicht gemacht. Ich komme eigentlich vom Fernschach und hatte es 1996 bis zu einer Elo von 2344 gebracht. Aber dann kamen die Schachprogramme und ich verlor den Spaß am Schach. Der wurde durch die Teilnahme an den Weihnachtsopen 2017 mit meinem Sohn Philip wieder geweckt. Allerdings merkte ich, dass Nahschach etwas vollkommen anderes ist als Fernschach. Hatte ich da vier Tage Zeit für einen Zug, musste nun in wenigen Stunden die ganze Partie absolviert werden, Ergo waren meine ersten Ergebnisse katastrophal. Aber mittlerweile geht es immer besser. Nun zur Partie am letzten Wochenende. Mit Weiß hatte ich einen Italiener geplant, der mir durch einen Sizilianer versaut wurde. Ich spielte trotzdem 3. Lc4 statt des gebräuchlichen d4 und landete in einer Altsizilianischen Variante, bei der ich zwar solide stand, aber keine Initiative hatte. Im Mittelspiel konnte ich durch einen Doppelangriff mit meinem Läufer den c-Bauern erobern, hatte aber andererseits einen hässlichen Doppelbauer auf der f-Linie. Mein Gegner manövriete nun die Dame auf den Königsflügel und bei dem Versuch, meinen König in Sicherheit zu bringen, unterlief mir ein Patzer. Ihr kennt sicherlich das Gefühl, wenn man die Figur losläßt und in diesem Augenblick eine gegnerische Kombination sieht, die Material kostet. In meinem Fall wäre das eine Leichtfigur gewesen. Zum Glück war mein Gegner gerade auf der Toilette und so konnte er meinen entsetzten Gesichtsausdruck nicht wahrnehmen. Als er sich wieder ans Brett setzte, hatte ich meine Gesichtszüge wieder im Griff und er machte einen belanglosen Zug. Einige Sekunden später realisierte er die verpasste Chance und fluchte leise vor sich her. Im Rausch meiner Erleichterung bot ich Remis an. Nun fragte er mich nach meiner DWZ und als ich „So um die 1000.“ antwortete, lehnte er das Remis ab. Freunde, so etwas motiviert ungemein. Ich fühlte mich wie ein Schachprogramm, das eine Spielstufe höher schaltet (ich weiß, Programme fühlen nix, aber wenn, dann das ;-)). Mein Gegner war nun selbstsicher und , wie so oft in solch einem Fall, leichtsinnig. Er stellte einen Springer ein und wich dem von mir angestrebten Damentausch solange aus, bis sein König zugestellt war. Da bei mir nun einiges zum Angriff bereit war und er entweder nochmals Material verloren hätte oder sich in einem Mattnetz verstrickt hätte, gab er auf.
    Philip meinte zu seiner gewonnenen Partie nur, der Gegner hat am Geschehen vorbei gespielt. Wohl dem, der weiß, wo auf dem Brett die wichtigen Dinge geschehen!
    So hat die Fünfte nun sechs Mannschaftspunkte aus sechs Spielen. Zu Saisonbeginn wohl als Abstiegskandidat gehandelt, sieht es nun mit dem Klassenerhalt gar nicht so schlecht aus. Philip und ich freuen uns jedenfalls auf das nächste Heimspiel gegen Friedrichstadt 2.

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