… und auch sonst konnten wir an diesem Sonntag, den 13. November einige Punkte abgreifen. Man sehe.
Zita1 | 5 : 3 | bei Friesen Lichtenberg 1 | (Landesliga) |
Zita2 | 6 : 2 | bei Friesen Lichtenberg 2 | (Stadtliga B) |
Zita3 | 3½ : 4½ | bei Berolina Mitte 5 | (Klasse 1.3) |
Zita4 | 4 : 4 | gegen SV Mattnetz 3 | (Klasse 2.2) |
Zita5 | 4 : 4 | gegen SV Mattnetz 5 | (Klasse 3.2) |
Zita6 | 6 : 0 | gegen Weiße Dame 6 | (Klasse 4 West) |
Anmerkungen des Mannschaftsleiters der 4. Mannschaft:
Gegen die nominell stärkere Truppe von Mattnetz 3 begann für die Vierte die erste Saison in der 2. Spielklasse. Drei Spieler mussten ersetzt werden, so dass ein Sieg alles andere als wahrscheinlich erschien.
Mit Spielbeginn fehlte auch noch ein Mannschaftskamerad, so dass wir schnell mit einem Punkt hinten lagen. Karsten Gienskey hielt dem Druck des Gegners nicht stand und unterlag. Die anderen Partien waren noch offen, auf Gewinn stand von uns niemand. Michael Lawatsch stand vergleichsweise richtig gut, verlor jedoch. Florian Bongartz sicherte sich am Brett 1 ein Remis. Unsere aufstrebenen Talente Alexander Heimann und Yannick Francois fertigten Ihre Gegner ab und gewannen beide.
Ebenso bärenstark spielte Sebastian Voigt, er hatte irgendwann einen Läufer mehr.
Meine Partie war messerscharf, mit Chancen für beide Seiten. In relativer Zeitnot (noch 10 Minuten Restzeit für alle Züge) nahm ich im 47. Zug ein Remisangebot meines Gegners an. Es gab jedoch einige Züge zuvor einen Gewinnweg, sagt Stockfish 😉 .
Wie auch immer, Sebastian Voigt vollendete zum Sieg und somit zum Unentschieden für unser Team. Nach diesem gelungenen Start bin ich guter Dinge, die Spielklasse mit unserer Mannschaft halten zu können. Die Jugend hat heute groß aufgetrumpft, sehr gut gemacht!
Ein paar Worte zur zweiten Mannschaft:
Die ersten beiden Mannschaften spielten zusammen bei den ersten beiden Mannschaft des SC Friesen Lichtenberg. Ich selbst durfte am achten Brett der ersten Mannschaft aushelfen, leitete aber formal die zweite Mannschaft. Formal, weil es eigentlich nicht viel zu leiten gab.
Matthias erblickte schon sehr früh einen Zwischenzug, den sein Gegner nicht sah und holte somit den ersten vollen Punkt.
Michael hatte sich aus der Eröffnung eine, wie ich fand, sehr angenehme Stellung erarbeitet. Schon kurz später stand auch bei ihm der ganze Punkt zu Buche, so dass wir früh 2-0 führten. Zu der Zeit stand Winfried aus meiner Sicht noch etwas kritisch, aber sehr unklar, Andreas deutlich schlechter, Tony sehr unklar, Robert etwas schlechter, Kai-Stephan vermutlich etwas schlechter und Dominik war derzeit meine größte Hoffnung auf einen ganzen Punkt. Andreas hielt seine etwas schlechtere Stellung dann sehr solide und Dominik gewann, so dass es dann doch recht bald wieder besser aussah. Robert verlor nach einem Bauern noch eine Figur und musste leider aufgeben. Dafür kam Dominik kurze Zeit später freudestrahlend in den Analyseraum und teilte uns mit, dass er so eben den Mannschaftssieg so gut wie eingetütet hatte, es stand ja nun nach Adam Riese schon 3,5-1,5 und es schien nur noch eine Frage der Zeit bis Kai-Stephan gewinnen würde. Dieser hatte sich nach einer vermutlich etwas missglückten Eröffnung nämlich auf jeden Fehler seines Gegners gestürzt und erst einen Bauern und dann noch eine Figur gewonnen. Nachdem auch der letzte Trump des Gegners, ein weißer Bauer auf d6 blockiert und der Turm von Kai-Stephan aktiviert wurde, konnte er seine Vorteile ummünzen und den Mannschaftssieg absichern. Winfried hatte sich mittlerweile in ein besserer Endspiel gearbeitet und konnte dies überzeugend gewinnen, während Tonys lange sehr unklare Stellung mit Chancen für beide Seiten in einem Remis endete, welches vermutlich leistungsgerecht war. Somit stand am Ende ein klares 6-2 auf dem Meldezettel, welches lange nicht so klar vorherzusehen war. An diesem Punkt auch noch mal ein Dankeschön an die dritte Mannschaft, die uns so starke Spieler zur Aushilfe geschickt hat.
Es war ein sehr schönes Auswärtsspiel bei Friesen Lichtenberg, auch wenn es mal wieder eine sehr lange Fahrt war und die Temperaturen ja so gar nicht einladend waren vor die Haustür zu gehen.
Sehr schön geschrieben, Felix.
Zwei kleine Korrekturen habe ich aber noch:
1. Winfried hat uns über die Ziellinie gebracht zum 5:2, meine Partie endete als letzte von diesem Kampf.
2. Mein Gegner hatte nicht den zukünftigen US-Präsidenten in der Hand („der letzte Trump des Gegners“) 🙂
Ich sollte mir zukünftig Notizen machen, damit ich die Reihenfolge nicht mehr durcheinander bringe! Vielleicht ja kein schlechtes Zeichen, wenn du sogar Präsidenten aufhalten kannst 😉
Glückwunsch an die Sechste! Bei Lemmi wird wohl heimlich geübt. Ich habe das Ergebnis gerade auf der BMM-Seite gesehen, wollte gratulieren und stelle mal wieder fest, dass der Webmaster schneller war. Saubere Arbeit, Jungs, Lemmi und Webmaster!
Gratulation an die Erste und Zweite, die jeweils die Schachfreunde Friesen Lichtenberg verhältnismäßig klar in die Schranken verweisen konnten. Es ist so gesehen auch ein guter Achtungserfolg und toller Start in die neue Saison. Das Mannschaftsremis der Vierten und Fünften freut mich sehr, hier wurde erfolgreich die Basis für eine erfolgreiche Saison gegen nominell stärkere Gegner geschaffen. Ich bin sehr optimistisch, dass ihr den Klassenerhalt frühzeitig sichern werdet.
Die Sechste: Wahnsinn! Ich kann mich nicht erinnern, wann wir jemals ein solch klares Ergebnis erleben durften. Tolle Leistung. Weiter so!
Hier nun der Bericht der Dritten:
Es war bereits im Vorfeld klar, dass wir es in dieser Saison schwer haben werden und den Ausfall etlicher Stammspieler der letzten Saison kompensieren müssen. Insofern war es das Ziel, in der ersten Runde die Mannschaft so aufzustellen, dass die Zweite und Vierte, gemessen an der Spielstärke ihrer jeweiligen Gegner, bestmöglich unterstützt werden und wir gleichzeitig genügend Kampfkraft aufbieten können, um unsere eigenen Aufgaben zu meistern. So hatte ich am Donnerstag in der letzten Woche die Situation, dass mir fünf Spieler zugesagt haben, von denen drei bei Felix spielen sollten. Mit Laptop und Smartphone konnte ich 600km außerhalb Berlins dennoch meine Hausaufgaben irgendwie erledigen. Zum Glück hatten jetzt noch Kian und Stefan zugesagt, wobei letzterer eigentlich etwas Anderes vorhatte, sich aber, vorbildlich, trotzdem in den Dienst für die Mannschaft gestellt hatte. An dieser Stelle sei Stefan noch einmal herzlich gedankt. Damit konnten wir dank Sean und Marcus, die uns aus der Vierten unterstützten, immerhin mit sieben Spielern antreten und waren gemessen an der nominellen Spielstärke auch noch leichter Favorit. Die Fahrgemeinschaft funktionierte auch fantastisch und wir fuhren pünktlich in meinem Eisschrank…pardon, Auto (von innen gefroren, aber langsam wieder aufgewärmt) zum Spielort.
Der Mannschaftskampf begann gegen 9 Uhr, genauer gesagt um 9.02 Uhr, Jürgen kam zehn Minuten später, fand aber auch sofort ins Spiel. Während Jürgen, Kian und meine Wenigkeit durchweg normale, ausgeglichene Eröffnungen verwalten mussten, ging es bei den anderen gleich zur Sache. Marcus saß der Berliner Legende Werner Windmüller gegenüber, 50 Jahre geballte Erfahrung. Er war vorgewarnt, doch gleichzeitig ein wenig irritiert von der Eröffnungswahl seines Gegners. Ich zugegebenermaßen auch, denn nach d4 und e3 im zweiten Zuge für die weißen Steine weiß man manchmal nicht so recht, woran man ist. Marcus aber bemühte sich, diesen Aufmarsch zu widerlegen. Sean spielte gegen die erfahrene Lena Gebigke und nahm die Einladung zum Budapester Gambit an. Aus eigener Erfahrung wusste ich, dass dies eine sehr spannende und abwechslungsreiche Variante ist. Stefans Gegner, SF Steven Beetz versuchte sich auf den Wegen Aljechins. Also ein mutiger Versuch, aber fatal gegen Stefans Routine. Bei Thomas stand der Trompowsky-Angriff zur Debatte, aber ob man den Sf6 mit dem Läufer nimmt, ist dann Geschmackssache.
Kurz nach 10:30 Uhr mussten wir die zweite Null quittieren. Marcus ist seine Eröffnung etwas entglitten, im 11. oder 12. Zug befand sich ein gut verteidigter weißer Sargnagel auf c6, der die Entwicklung von Läufer, Springer und Turm entscheidend verhinderte. Ein möglicher Befreiungsversuch auf der a-Linie scheiterte an SF Windmüllers geschickten Einfall mit der weißen Dame auf a4, die das Schlagen des b-Bauerns mit einem Angriff auf Marcus` Turm auf a8 verhinderte. Marcus versuchte noch, die Entwicklung auf dem Königsflügel voranzutreiben und sich etwas zu entlasten, aber SF Windmüller gelang es nach und nach, den großen Stellungsvorteil zu nutzen und zu verwerten. 0-2 aus unserer Sicht.
Stefan spielte seine ganze Routine aus und ließ SF Beetz quasi in die Leere laufen, während er zeitgleich einen Freibauer scheinbar mühelos bis zur siebten Reihe vorrücken ließ, bis sein Gegner nach einem gescheiterten Befreiungsschlag die Hand zur Aufgabe reichte. Eine wirklich sehr souveräne Vorstellung von Stefan, toll gemacht. Damit stand es 1-2. Gegen 12 Uhr musste Kian leider die Segel streichen. Er hatte sich eigentlich aus einer soliden Eröffnung heraus einen Stellungsvorteil und interessanten Angriff auf den gegnerischen Königsflügel erarbeitet. Dann versäumte er aber den optimalen Zeitpunkt für die lange Rochade und geriet durch eine kleine Unachtsamkeit ins Hintertreffen, das sich dadurch äußerte, als ein schwarzer Bauer auf f2 nicht nur die Rochade aufhob, sondern sich auch noch äußerst bedrohlich durch einen möglichen schwarzen Einschlag auf e1 erwies. Kian konnte zwar eine Qualität für den Bauern opfern, der gegnerische Vorteil war jedoch schon zu groß. Schade eigentlich, denn hier war viel mehr drin, aber solche Dinge passieren hin und wieder. 1-3.
Jürgen fand in der Zwischenzeit einige Lösungen für eine stark remis-verdächtige Stellung, das Problem lag hier jedoch in der Verwertung, denn egal zu welcher Position er sich bewegte, es brachte alles nicht. Sein Gegner spielte sehr aufmerksam und wartete auf Fehler. Wer genau Remis geboten hatte, habe ich nicht mitbekommen, nur, dass sie sich eben darauf geeinigt haben. Jürgen meinte aber auch, dass das Weiterspielen mit etlichen Risiken behaftet war, von daher war der Remis-Schluss für mich nachvollziehbar und absolut in Ordnung. Nur das Ergebnis wurde nicht besser: 1,5-3,5.
Sean zeigte sich während der ganzen Partie von seiner Schokoladenseite. Alle Gefahren des Budapester Gambits umschiffte er scheinbar problemlos, was sicher auch der anfänglichen Passivität seiner Gegnerin möglich gemacht wurde. Aus seinem Raumvorteil heraus konnte er seine kleineren Vorteile weiter ausbauen und schließlich sehr souverän verwerten. 2,5-3,5. Es lag also an Thomas und meiner Wenigkeit, die entscheidenden Punkte zu holen.
Bei Thomas lag das Remis eigentlich relativ früh und lange in der Luft. Genau beobachtet habe ich das Geschehen nicht, nur eben die Tatsache, dass die Stellung eigentlich lange ausgeglichen war, obwohl Thomas in der Frühphase seines Trompowsky-Angriffs das Zentrum für sich beanspruchte. Irgendwann aber muss ihm ein Bauer abhanden gekommen sein. Wie, kann ich nicht sagen. Vielleicht war dennoch ein Remis greifbar gewesen, aber Thomas erwischte einen gebrauchten Tag und fand nicht die besten Züge. Der gegnerische Freibauer war nicht mehr aufzuhalten. 2,5-4,5.
Ich hatte mit SF Grünberg offenbar einen ELO-Riesen (2096) erwischt und bemühte mich in einer Damenindischen Verteidigung um einen frühen Ausgleich. Obwohl ich meinem Gegner einen gewissen Raumvorteil überließ, schien ich aber noch immer irgendwie das Geschehen auf dem Brett kontrollieren zu können. Nach einem größeren Abtausch hatte sich nicht viel geändert und die Stellung roch stets nach einem langweiligem Remis. Angesichts des Punktestandes verbot sich dieses und da Thomas zu diesem Zeitpunkt um ein Remis kämpfte, musste ich einen Weg finden. Es zeigte sich, dass ich wohl die frischeren Ideen hatte und nach dem Tausch der Damen konnte ich mir einen leichten optischen Vorteil erarbeiten, den ich nach und nach positionell besser und besser verarbeiten konnte. Mit meinem Springer hatte ich einen deutlich größeren Aktionsradius als SF Grünberg mit seinem weiß-feldrigen Läufer und konnte zunehmend mehr kleine Nadelstiche setzen, die u.a. in einem Bauerngewinn und einem Feldzug mit einem Freibauern ihre Fortsetzung fanden. Diesen Vorteil behielt ich bis zum Ende und konnte meinen Freibauern bis zur vorletzten Reihe durchdrücken, woraufhin mir SF Grünberg die Hand zur Aufgabe reichte. Es war dennoch ein hartes Stück Arbeit bis dahin. 3,5-4,5 Endergebnis.
Wir haben damit gegen die nominell schwächste Mannschaft in dieser Klasse verloren, es steht außer Frage, dass wir auch viel Pech hatten und einige einen gebrauchten Tag erwischt haben. Aber so ist es nun einmal und genau das macht die BMM aus. Es ist immer spannend und gerade die schwächeren Mannschaften sollte man nicht auf die leichte Schulter nehmen. Ich bin optimistisch, dass wir im Verlauf der Saison wieder zu unserer Form finden werden und den Klassenerhalt frühzeitig sichern können.
Erst einmal ein Riesenlob an die jungen Wilden, ein Riesenerfolg für die 6.!