Dieser zweite Spieltag war etwas betrüblich für Zita. Zahlreiche Absagen, Niederlagen so weit das Auge blickt … ach ja, die Sechste punktet wieder überlegen und entführt aus dem Berliner Südwesten zwei der drei Mannschaftspunkte für Zita.
Zita1 | 3½ : 4½ | gegen Rotation Pankow 2 | (Landesliga) |
Zita2 | 1½ : 6½ | gegen SK König Tegel 3 | (Stadtliga B) |
Zita3 | 4 : 4 | gegen SG SK CAISSA/ VfB Hermsdorf Schach 2 | (Klasse 1.3) |
Zita4 | 2 : 6 | bei SG Lichtenberg 2 | (Klasse 2.2) |
Zita5 | 2½ : 5½ | bei SG Lichtenberg 3 | (Klasse 3.2) |
Zita6 | 5 : 1 | bei SV Königsjäger Süd-West 7 | (Klasse 4 West) |
Für die 4.:
Das war wirklich heute ein Tal der Tränen, welches wir durchschreiten mussten. Zwei Bretter unbesetzt, aber auch ansonsten nur zwei Punkte geholt.
Zur Auflockerung der Stimmung dennoch eine Partie:
Herzlichen Glückwunsch an die Sechste. Das 4:4 der Dritten mit nur sechs Spielern (gegen sieben von Caissa Hermsdorf) ist ebenfalls einer der wenigen Lichtblicke vom Sonntag.
Auch ich erwischte nicht den besten Tag und musste um das Remis kämpfen. Zu meiner Überraschung stellte ich fest, dass viele Zuschauer (sowohl Freund als auch Feind, wenn ich das so einmal so sagen darf) das Miniatur-Bauernendspiel von mir falsch einschätzten. Es wurde allgemein ein Sieg meines Gegners erwartet. Mein Gegner nahm sich schon einmal die weiße Dame. Mir war klar, dass er selbige maximal einen Halbzug lang auf dem Brett haben würde. Folgende Stellung war es, ich bin als Schwarzer am Zug:
Weiß: Kf1, Bauern a3, e4
Schwarz: Ke7, Bauer f7
Ich überlegte lange, ob ich Kd6 oder Ke6 spielen soll. Ich entschied mich für Ke6. In der Tat halten beide Züge das Remis. Der geneigte Leser möge es selber nachprüfen.
Wirklich kein grandioser Sonntag. Jenseits meiner überraschend gewonnenen Partie (mein Gegner übersah, dass ich einzügig nen Turm eingestellt habe) gab es nicht viele schachliche Highlights.
In solchen Fällen müssen es eben andere Dinge richten, z. B. alte „Weggefährten“ (ja soweit ist es bei mir auch schon), die man hier und da auch bei Auswärtsspielen trifft. Neben meinem Nach-Nach-Nachfolger als Landesjugendwart, Olaf Sill, traf ich u. a. auch Ulrich Fitzke. Der hat mich gleich gefragt, ob Michael Lawatsch denn käme, denn der wäre der „erste Wessi gewesen, dem er die Hand geschüttelt hat – am 18.11.1990“.
In diesem Sinne: Auf eine erfolgreichere nächste Runde.
An die Zeit damals kann ich mich noch gut erinnern. Das Problem des Westens war, daß er nicht genug
gut ausgebildete Händeschüttler besaß. Genauso wie es heute nicht genug ausgebildete Schiedsrichter gibt,
die dem anarchischem Schachwesen Einhalt gebieten können. Mit Michael konnte man auf einen
professionellen Wessi zurückgreifen , der auch dem kontaktfreudigen Ossi zuzumuten wäre.
So kam es wohl zu dem legendären Handschlag wie weiland bei Torgau an der Elbe.