Ich sollte nur noch am Wasser spielen!
Nachdem ich im letzten Jahr an der polnischen Ostseeküste Brandenburger Seniorenmeister wurde, im Januar in Oberschöneweide (an der Spree) 2. bei den Berliner Senioren und Ende September in Büsum an der Nordsee 3. in Schleswig-Holstein, gelang mir Ende November der Sieg bei den offenen Seniorenmeisterschaften von MVP in Binz an der Ostsee.
Der Turnierverlauf hatte ziemliche Ähnlichkeit mit dem zwei Monate vorher in Büsum. Ich verlor wieder in der dritten Runde (gegen den Stralsunder Peter Hubert, gegen den ich schon zu meiner Rostocker Zeit Ende der siebziger Jahre öfter schlecht aussah), allerdings hab ich die Partie überzogen, weil ich unbedingt gewinnen wollte.
Bei meiner Aufholjagd in den nächsten Runden gab ich dann noch ein seltsames Remis gegen seinen Bruder Berthold ab. Ich hatte ihn überspielt und ein klar besseres bis gewonnenes Turmendspiel. Irgendwie wurde es trotz aller Versuche nur Remis und ich dachte, mal sehen wo ich das verpatzt hatte. Der Computer zeigt sofort zwischen +3 und 4 an, aber ich fand den Gewinn nicht. Dann bin ich an der Ostsee spazieren gegangen und hab ich ihn zwei Stunden laufen lassen. Als ich wieder kam, zeigte er immer noch +3 an, hatte aber auch noch keine Gewinnidee gefunden. Die Stellung war an dieser Stelle wohl wirklich schon Remis, ich habe dann aber den Gewinn wohl einige Züge vorher gefunden, sehr lehrreich. Mal sehen, ob ich noch dazu komme, das mal zu publizieren. Sonst lief es aber ganz gut, wobei das Turnier sehr ausgeglichen war. Das sieht man auch daran, dass nach sieben Runden die ersten 10 der Setzliste alle im DWZ-Minus waren.
Ich konnte in der Zwischenzeit recht souverän das Schnellturnier gewinnen, wobei ich meine beiden Remis noch aus Gewinnstellung zuließ. Eine gewisse Genugtuung brachte mir der klare Sieg in der Schlussrunde gegen meinen Bezwinger aus der dritten Runde des Hauptturniers.
Vor der letzten Runde führte ich mit Blodig zusammen mit 6,5 Punkten vor 9 Verfolgern mit 6 Punkten, die aber zum Teil die bessere Wertung hatten. Ein Sieg hätte also zum sicheren ersten Platz gereicht, aber ich hatte gegen Reinhard Blodig schon oft beim Fernschachtreffen mit sehr unterschiedlichen Ergebnissen (z.B. das letzte Mal verloren) gespielt. Da er in der ersten 4 Runden 3 Remis abgegeben hatte, war seine Wertung recht schlecht und er müsste eigentlich auch auf Gewinn spielen. Nachdem erstaunlicherweise schon mehrer Partien der Spieler mit 6 Punkten schnell mit Remis endeten, einigten wir uns am ersten Brett doch auf Remis und speziell ich hoffte auf meine Wertung, da alle meine Gegner recht gut standen. Aber plötzlich verloren zwei meiner Wertungsleute und es wurde wieder eng. Aber am Ende verloren von des restlich 6-Punktern noch die beide Wertungsbesten, so dass ich am Ende doch noch klar nach Wertung vorne lag (Endstand).
Mal sehen, ob es nächstes wieder dieses Turnier in Binz gibt, der Organisator will eigentlich aufhören und hat noch keinen Nachfolger gefunden. Aber ein Turnier, das über ein halbes Jahr vorher innerhalb weniger Stunden ausgebucht ist, sollte natürlich weitergeführt werden.
Weitere Informationen auf der Turnierseite.