Hoyerswerda steht in keinem Touristenführer

als sehenswerte Stadt, die man nicht verpassen darf. Für Schachspieler gilt das nur bedingt, denn der einheimische Club hat ein beachtenswertes spielerisches Potenzial. Und das Sparkassenturnier, das in Viererteams mit einer Bedenkzeit von 15+0 Min ausgetragen wird, gehört zu einem Plus im Schachkalender. Darauf aufmerksam geworden sind unsere damaligen Jungs um Carsten, Marko und Tony. Seit Jahren schon versucht Tony die Chancen zu optimieren, wie die meisten Preisgelder gewonnen werden können. Um den Favoriten im A-Feld mangels eigenen Bundesliga-Spielern auszuweichen, gilt es in der Kategorie B zu starten. Dazu benötigt man mindestens zwei Spieler unter 2100 ELO. Gleichwohl sollten die beiden ausreichend stark sein, gegen jeden im Feld zu punkten. Das trifft auf jüngere mit einer noch nicht erreichten Punkte-Perfomance zu, aber auch für erfahrende Recken, die sie nicht mehr ausweisen können. Das Profil passt bei uns auf einige Spieler zu. Letztes Jahr waren Hartmut und ich dabei. Da Hartmut kurzfristig noch absagen musste, gingen neben Tony, Felix und meine Wenigkeit noch Domi, der Lichtenberger Held, auf die Reise. An Nr. 17 von 30 Startern gesetzt, lagen wir genau dort, wo wir hinwollten.

Kurzum wir spielten ein perfekt effektives Turnier. Kein Mannschaftspunkt – naja in der letzten Runde hatten wir den erhofften leichten Gegner und spielten nur 2:2. -wurde weggeschenkt. Im Gegenteil erreichten wir sogar unerwartete Punkte z.B. gegen USV Halle. Am ersten Tag galt es, möglichst viele starke Teams bereits abzuräumen, um nicht in den letzten Runden am Sonntag Federn zu lassen. Gegen Favorit und Vorjahressieger Erfurt wollten wir möglichst früh ran. Auch wenn wir im letzten Jahr gegen den Sieger als einziges Team gewannen, wollten wir dieses Jahr nicht wieder so unverschämt sein, darauf zu hoffen. Den Setzlisten Zweiten Aue bekamen wir auch gleich in der ersten Runde. Da fing es auch gut an. Nach 10 Min. hatte ich IM Wichmann erlegt. Locker und leicht, offenbar war er noch nicht da. Es war seine einzige Niederlage im Turnier. Es sah auch gut aus, aber wir starteten mit einem 1:3. Wie gesagt, wir spielten effektiv, verschenkten nur unnötige Punkte und erreichten alle Mannschaftspunkte, die wir holen sollten.

Am Sonntag ging es konstant weiter, was auch daran lag, dass Domi endlich ins Turnier fand und die Brocken, gegen die Felix und Tony nicht ausreichend punkten konnten, ausglich. Dazwischen durfte ich als Konstanz den Turm in der Schlacht spielen. Selbst für mich überraschend stellte ich wie sonst keine einzige Figur weg, wurde nur ein einziges Mal komplett überspielt (die Partie gewann ich aber sogar noch durch einen Turm-Einsteller) und gewann mit 10 Punkten den B-Brett-Preis – wie auch im letzten Jahr. Felix und Tony spielten ein starkes Turnier gegen eben stärkere Gegner. Nur Domi war bei seinem ersten Auftritt nicht zufrieden. Dabei gab es keinen wirklichen Grund. Neben Tony hatte er die beste Buchholz des ganzen Turniers. Gegen Erfurt hat er einem IM ein Remis ertrotzt und stets die notwendigen Punkte zum Mannschaftssieg geholt. Teilweise erspielte er sich auch gute Stellungen, die dann eben nicht zum Sieg führten. Okay, aber die Erfahrung dabei zahlt sich irgendwann aus. Und realistisch hätte wir nur einen Platz höher springen können. Aber der 8. Platz war völlig okay. Vielleicht schaffen wir es mal, im kommenden Jahr mit zwei Mannschaften anzutreten. Es macht einfach Spaß, auch wenn das Stadtfest – als Highlight des Wochenendes – verlegt, aber durch einen Besuch bei einem Wunder-Griechen sehr gut kompensiert wurde. Wunder-Grieche deswegen, weil das Bestellte nicht unbedingt das sein muss, was man bekommt. Fragt mal Tony! Alles Statistische hier: oder direkt hier:

http://www.schachturniere.com/schach/swiss-iframe.cgi?action=tab_auflistung&turnier_id=4238&session_key=frrq306cbla

Reinhard

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Time limit is exhausted. Please reload CAPTCHA.