Das arme Schachspiel kann sich nicht wehren, es wird immer wieder als Symbol hergenommen: Könige, die stehen oder umgefallen sind, Springer mit Angriffslust, Politiker, die Figuren in der Hand halten, andere, die das Brett verkehrt herum stellen … Es ist traurig, was man als Schachspieler aushalten muss.
Und nun hat ein gescheiterter Politiker aus einer Partei mit Gelb im Profil einen gelben Turm neben einen umgefallenen gelben Bauern stellen lassen, nicht weit entfernt von Bundesadlerkrallen, ohne Brett, das deshalb zum Glück auch nicht falschrum liegen kann. Immerhin.
Aber was will uns der Autor damit sagen? Keine Ahnung. Dass der Jetzt-rede-ich-Politiker (als ob er jermals die Klappe gehalten hätte) der standhafte Turm in der Brandung ist (die sieht man hier gerade nicht), dass die anderen alle umgefallen sind und sich dem Zeitgeist angepasst haben, was zum Schicksal „verfrühter Figurenkasten“ führt und unscharfe Konturen entwickelt? Keine Ahnung.
Bringt das den Schachvereinen Mitglieder, wenn unsere schönen Figuren so missbraucht werden?